Essen und Trinken in
Thailand
Eine
der größten Freuden, die einem der Aufenthalt in Bangkok
bereitet, ist die Tatsache, dass man 24 Stunden am Tag essen
kann. Egal, welche Art von Essen du suchst, westlich oder
asiatisch, du hast keine Probleme, es zu finden. Hunderte
von Restaurants und Tausende von Coffee-Shops, Nudel-Shops,
Snack-Bars und Straßenküchen gibt’s in Downtown Bangkok
und selbstverständlich überall in den Touristenzentren.
Weil Thailand alle Arten von Lebensmitteln selbst produziert,
sind die Preise überall niedrig.
Die thailändische
Küche ist sicherlich eine der delikatesten und aufregendsten
in der ganzen Welt. Kein Wunder, dass es inzwischen zahllose
Thai-Restaurants überall, auch bei uns, gibt. Aber auch
verständlich, dass es im Ursprungsland am besten schmeckt!
Chinesische
und indische Einflüssen auf die Thai-Küche sind unverkennbar
und es werden im wesentlichen die selben Zutaten wie in
anderen südostasiatischen Ländern verwendet. Bei allen Gemeinsamkeiten
mit den Küchen der Nachbarländer, insbesondere bei den Gewürzen,
ist die thailändische Küche aber überaus originell. Für
zahlreiche Gerichte gibt es kaum Entsprechungen in den Küchen
anderer Länder, nicht einmal der unmittelbaren Nachbarländer.
Die sauer-scharfe Suppe Tom Yam ist dafür das beste
Beispiel.
Thai-Gerichte
sind generell sehr scharf. Böse Zungen behaupten, dass die
typische thailändische Küche überhaupt nur drei Varianten
kennt, nämlich scharf, schärfer und am schärfsten. Aber
das ist nur die halbe Wahrheit. Schon bald entdeckt man,
dass sie ebenso süss, sauer, bitter oder salzig sein kann.
Pikant ist sie jedoch fast immer. Es gibt rote, gelbe, und
grüne Curries (die letzteren klingen mild, sind aber besonders
scharf!), pfannengerührte Gerichte, interessante Salate
(z.B. einen Salat aus auseinandergezupften Pomeloschnitzen
mit Garnelen und einer pikanten Sauce) und natürlich viele
Reis- und Nudelgerichte.
Das Hauptnahrungsmittel
ist Reis, ohne den kaum eine Mahlzeit denkbar ist. Er kommt
als Beilage, zu Schweinefleisch, Hühnerfleisch oder Meeresfrüchten,
oder als eigenständiges Gericht auf den Tisch. Auch sind
vegetarische Variationen des gebratenen Reises erhältlich,
zum Beispiel mit Pilzen oder Tofu als Beigaben. Neben dem
trockenen, weissen Reis khao plau und dem gebratenen
Reis khao pat, der vor dem Genuss entweder mit Soja-
oder Fischsauce beträufelt wird, gibt es im Nordosten und
Norden des Landes den klebrigen Reis khao niau, der
mit den Fingern zu Kugeln gerollt, in Soßen getaucht und
dann gegessen wird. Üblicherweise isst ein Thai täglich
mindestens einmal Reis. Auch wenn er im Ausland lebt oder
zu Besuch ist, ist es für ihn enorm wichtig, Thai-Essen
zu bekommen, weil es für ihn die schmackhafteste und bekömmlichste
Speise ist, die er kennt.
Nudeln,
auf Thai bami, werden entweder mit Reis- oder Sojamehl
hergestellt, Teigwaren aus Weizenmehl sieht man nur
selten. Insbesondere bei der Zubereitung von Suppen spielen
Nudeln eine wesentliche Rolle. Sie werden zusammen mit den
unterschiedlichsten Gemüsesorten, Eiern, Rindfleisch, Schwein
oder Huhn gekocht oder auch gebraten.
Weil das
Gemüse nur kurz in der Pfanne angebraten wird, ist das thailändische
Essen reich an Vitaminen und enthält in der Regel wenig
Fett und Zucker, sie ist also eine ideale Ernährungsform
für linienbewusste Zeitgenossen.
Die traditionelle
Thaiküche wird durch regionale Spezialitäten geprägt und
ist schon aufgrund einer schier endlosen Palette an Gewürzen
eine Herausforderung für Feinschmecker. Sie ist die mit
Abstand variationsreichste Küche Südostasiens, zumal sie
die kulinarischen Besonderheiten aus China, Indien, Malaysia
und Indonesien integriert. Auch Sukiyaki, ein aus Japan
stammendes Gericht, ist im ganzen Lande verbreitet. Ähnlich
wie beim Fondue Chinoise werden in einer mit Bouillon gefüllten
Pfanne Rindfleisch, Schweinefleisch, Fischkugeln, Meeresfrüchte,
Gemüse und Glasnudeln gegart. Je mehr Leute daran teilnehmen,
umso mehr Spass macht es.
Vor allem im Süden und auf den Inseln kommen häufig Fisch
und Meeresfrüchte auf den Teller, währenddem im Norden gelegentlich
Süsskartoffeln zusammen mit Reis gegessen werden. Im Isaan,
dem vegetationsarmen Nordosten Thailands, essen die Bewohner
infolge gelegentlicher Dürren auch gebratene Käfer und Heuschrecken.
Nicht unbedingt unser Geschmack, bekanntlich sind sie aber
gute Proteinlieferanten.
Thais
ist es nicht sehr wichtig, ob das Essen warm oder kalt auf
den Tisch kommt, gegessen wird es in jedem Fall.
Ein typisches
Familienessen könnte aus Fisch, Schwein und Huhn gleichzeitig
bestehen. Alle Gerichte kommen zusammen mit der Suppe gleichzeitig
auf den Tisch. Die Suppe wird jedem Gast in einer eigenen
Schüssel gereicht, die übrigen Speisen sind für alle gemeinsam
erreichbar. Jeder nimmt sich einen oder zwei Löffel voll
von dem, was er mag und mischt es mit Reis auf seinem eigenen
Teller. Gegessen wird mit Löffel und Gabel, Messer braucht
man nicht, weil alles mundgerecht klein zubereitet wird.
In Chinatown werden Stäbchen benutzt, bei den Thai werden
sie allenfalls verwendet, um Fleischstücke oder Nudeln aus
Suppen zu fischen.
Salz wird
übrigens kaum verwendet, stattdessen nam pla, eine
braune Fischsoße.
In den Grossstädten
sieht man des öfteren bekannte Fastfood-Lokale wie Mac Donalds
und Burger King. Man findet dort ebenfalls Restaurants und
Hotels mit europäischer Küche. Gelegentlich sieht man eine
Pizzeria, doch diese sind für thailändische Verhältnisse
zu teuer.
Wo immer es möglich ist, geht der Thai ohnehin lieber in
Gartenrestaurants, noch lieber, wenn diese an einem Gewässer
liegen.
In den Supermärkten der Grossstädte erhält man auch das
typische, viereckige amerikanische Formen-Brot, sowie Käse,
Schokolade, Bonbons, abgepacktes Fleisch und Fisch und Teigwaren.
In den Hotels werden den Touristen zum Frühstück Toast,
Butter, Marmelade, Früchte, Speck und Eier serviert. Die
Thais selbst essen zum Frühstück gerne eine Reissuppe oder
Reis mit Fisch, dicken Eiern, Gemüse oder Fleisch.
Der Käse wird vorwiegend aus Neuseeland und Australien importiert.
Üblicherweise essen die Thais keine Milchprodukte oder
Brot. Innereien wie Niere, Leber oder Herz von Hühnern oder
Schweinen stehen dagegen hoch im Kurs.
Das Angebot
in einem typischen Thai-Restaurant kann in sieben Hauptkategorien
unterteilt werden: Suppe, Geflügel, Fleisch, Fisch, Reis
und Nudeln, Gemüse und Salate sowie Desserts.
Suppen:
Thai-Suppen gibt es mit allen erdenklichen Einlagen von
Champignons und Kürbis bis Shrimps und Katzenfisch, sowie
jede Art von Fleisch. Manche Suppen basieren auf Fleisch-
oder Fischfond, andere enthalten Kokosmilch.
Die wohl bekannteste Suppe Thailands ist tom yun gung,
eine scharfe Garnelensuppe mit einem durch einen Mix aus
Chilli, Zitronengras und frischem Limonensaft gewonnenen
prickelnden Geschmack.
Hauptgerichte:
Thailand produziert exzellentes Geflügel wie Hühner, Enten
und Tauben. Diese werden auf verschiedene Arten gekocht,
eingewickelt in Gemüseblätter, in Curry, gegrillt, oder
gefüllt mit Tomaten oder Zwiebeln.
Fleisch wird erst in kleine Stücke geschnitten und dann
auf verschiedene Arten zubereitet. Die bevorzugte Art ist
braten mit Knoblauch oder Thai-Pfeffer oder als Bestandteil
eines Curries, wobei in erster Linie grüner Curry gaeng
keowan verwendet wird.
Thailands Küsten und Binnengewässer liefern ausserdem eine
große Auswahl an frischem und getrocknetem Fisch. Mit dabei
sind Hummer, Krebs, Garnelen, Krabben, Muscheln und eine
fast endlose Vielfalt an Fisch. Die Kochmethoden dafür reichen
von gardampfen bis braten oder als Suppeneinlage. Fisch
wird oft serviert mit einer scharfen Soße und mit knusprig
angebratenem Knoblauch.
Gemüse:
Gemüse werden nicht einfach gekocht wie bei uns, sondern
in erster Linie mit Knoblauch und Austernsoße kurz und unter
dauernder Bewegung angebraten. Aber auch gedämpft und dann
serviert mit gebratenem Fisch und einer scharfen Shrimps-Soße.
Salate sind von unseren garnicht so verschieden. Ein Salat
könnte Rindfleisch und Chilli enthalten, Streifen von Kopfsalat
und Tomaten oder grüne Mangos. Alternativ gibt es einen
grünen Papaya-Salat som tum mit Ingwer, limonensaft,
Fischsoße, gehackte Schrimps und Erdnüsse.
Desserts:
Um ein gutes und reichhaltiges Mal abzurunden bietet Thailand
einige wirklich delikate Desserts. Meist aus Reis gemacht
oder aus Sago und Zucker, ergänzt mit frischen oder eingemachten
Früchten. Süssigkeiten wie Kuchen, Torten, Schokolade und
Cremes sind nur an einigen wenigen Orten zu relativ hohen
Preisen erhältlich und dann ungewöhnlich süss.
Unbedingt probieren: sankaya gap kanoon - Kokosnuss-Eiercreme
mit Fruchtstücken, kow neeo ma muang - süßer, klebriger
Reis mit Mango und eye teem kati, kandierte Wasserkastanien
in geeister Kokosmilch.
Früchte:
Eine reichlich vorhandene Auswahl an Früchten steht zur
Verfügung. Unter den besten sind Ananas, Bananen, Orangen,
Pomelo, Papaya, Mango, Rambutan und Lychee. (siehe Früchte)
Getränke:
Die meisten Thais trinken zum Essen Wasser aus Flaschen,
jedoch ohne Kohlensäure. Es ist das preisgünstigste Getränk
und stillt den Durst. Daneben erhält man überall Coca Cola,
Sprite, Fanta, Eistee, Fruchtsäfte und Tee. Kaffee ist schwieriger
erhältlich, denn die wenigsten Thais mögen Kaffee; zudem
ist dieses Getränk teuer.
Bekannt ist das Singha-Bier, welches von einem bayerischen
Brauer in Bangkok hergestellt wird und steht den europäischen
Bieren im nichts nach. Jedoch ist dieses Bier nicht ganz
billig. Neben Singha gibt es auch importierete Biere wie
beispielsweise Carlsberg-Bier. Wein ist Thailand sehr teuer
und nicht überall erhältlich. Der Maekong-Whisky ist sehr
preiswert, aber schmeckt nicht sonderlich gut. Er wird vor
allem von den Thaimännern getrunken. Er kann auch als Mittel
gegen (oder für!) Magenschmerzen verwendet werden.